Panantukan (filipinisches Boxen)

Filipino Boxen, auch bekannt als Panantukan oder Suntukan, ist ein waffenloser Teil der philippinischen Kampfkünste (z. B. Kali, Arnis, Eskrima), der oft als „philippinisches Dirty Boxing“ beschrieben wird. Es handelt sich dabei nicht um einen sportlich reglementierten Boxstil wie beim westlichen Boxen, sondern um ein Kampfsystem zur Selbstverteidigung, das realistisch, effizient und „unfair“ ist – ganz im Sinne des Selbstschutzes.

🥊 Was ist Filipino Boxen (Panantukan)?


Panantukan ist eine taktische, bewegliche und listige Form des waffenlosen Kampfes, die sich auf das Nutzen von: Schlägen (Fäuste, Handflächen, Rückhand), Ellbogenstößen, Kopfstößen, Schulterchecks, Fuss Feger, Tritte zum Knie und Schienbein (aus dem „Sikaran“), Kontrolle der Gliedmaßen (Zug, Druck, Hebel) und Gegnerisches Gleichgewicht stören (durch Schieben, Ziehen, Stolpern) konzentriert. Es wird auch als „Boxen mit Werkzeugkasten“ beschrieben, weil alles erlaubt ist, was effektiv ist.
Hauptmerkmale: Körpermechanik: Nutzung von Hüftrotation, Winkel und Gewicht. Flüssigkeit und Anpassung: Techniken sind flexibel und kreativ kombinierbar. Kombination von Angriff und Kontrolle: z. B. gleichzeitiges Schlagen und Festhalten.
Verbindung zum Waffentraining: Viele Bewegungen stammen direkt aus dem Umgang mit Stock oder Messer, nur ohne diese in der Hand.

🔧 Typische Techniken im Filipino Boxen:


Technikart Beispiele: Schlagtechniken Jab, Cross, Uppercut, Back Fist. Ellbogen Horizontal, vertikal, aufsteigend
Handflächen Schläge mit offener Hand (palm strikes). Kontrolle Z.B. Parieren, Ziehen, Verdrehen der Arme
Kopfstöße In engen Distanzen, z. B. zum Kinn. Schulter- und Ellbogenzwischenstöße z. B. als Konter beim Clinch
Tritte Tiefe Tritte auf Knie, Schienbein, Fuss Feger. Entrüstungen Kontrolle und Entwaffnung (aus dem Waffenbereich übernommen)

🧠 Taktische Prinzipien


Zerstörung der gegnerischen Gliedmaßen (Destructions): z. B. mit dem Ellbogen in einen gegnerischen Schlag blocken.
Gleichzeitiger Angriff und Abwehr: Timing ist wichtiger als Kraft.
Bewegung in Winkeln („off-angle entry“): Angriffe nicht frontal, sondern seitlich.
„Gapping“ (Raumkontrolle): Kontrolle über Nähe und Distanz.
Integration mit Waffentraining: Techniken lassen sich mit oder ohne Waffen üben.

👦 Filipino Boxen für Kinder


Panantukan kann auch kindgerecht vermittelt werden, allerdings mit angepasstem Fokus. Es geht nicht um Kämpfen, sondern um: Körperbeherrschung und Koordination. Selbstbewusstsein und Selbstschutz. Respekt und Achtsamkeit. Spaß an Bewegung und Teamarbeit.

✔️ Was wird im Kindertraining gemacht?

Szenarien
1. Grundlegende Bewegungen: Schrittarbeit: vor/zurück, seitlich, Drehung. Schlag Drills mit Luft oder an Pratzen
Reaktionstraining: z. B. „Duck dich“, „Ausweichen“, „Konter“
2. Partnerübungen (kindgerecht und sicher): Schlagkombinationen im Schattenkampf (keine Treffer am Partner!)
Koordinationsübungen mit Armen: z. B. „Kettenhände“ (abwechselnd blocken und schlagen) Spielerische Handkontrollübungen: „Schnapp meine Hand weg“
3. Koordinationsspiele: „Hände fangen“ (Reaktionsspiel) „Spiegelspiel“ (Bewegung imitieren) „Balance-Fighter“: Wer bleibt länger stehen?
4. Selbstschutz-Szenarien: „Jemand greift dein Handgelenk – was tust du?“ „Wie entfernst du dich von einem Griff?“
„Wann ist Weglaufen besser als Kämpfen?“

🔐 Sicherheit und Didaktik bei Kindern:


Keine echten Trefferübungen, nur Drills mit klaren Regeln. Pädagogisch aufgebautes Training, das Selbstbeherrschung betont. Schutzausrüstung optional, z. B. Pratzen, Soft-Pads. Klarer moralischer Rahmen: Techniken dürfen nicht außerhalb des Trainings angewendet werden. Altersgerechte Sprache und Inhalte (z. B. "Superheldentraining", "Bodyguards für Freunde").

✅ Vorteile für Kinder:


Fördert Gleichgewicht, Koordination und Reaktion. Erhöht Selbstvertrauen und Durchsetzungsfähigkeit. Vermittelt Deeskalation und Selbstkontrolle. Fördert soziale Kompetenzen und gegenseitigen Respekt. Macht Spaß und stärkt den Körper.

 
 
 
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